Was ist hartes Wasser?
Bild: Je höher der Anteil von Magnesium- und Kalziumionen im Wasser ist, desto härter ist das Wasser
Hartes Wasser zeichnet sich durch einen besonders hohen Anteil an gelösten Härtebildnern aus. Diese Härtebildner bestehen im Wesentlichen aus Calcium und Magnesium. Ein hoher Anteil an gelösten Härtebildner im Wasser hat den Nachteil, dass sich unlösliche Verbindungen wie z.B. Kalk und Kalkseifen bilden können. Diese sind schädlich für Oberflächen, Systeme und Materialien. Um Probleme, die aus einer hohen Konzentration an Härtebildnern resultieren, besser beschreiben zu können, wurde das Theoriesystem der Wasserhärte entwickelt.
Wie entsteht hartes Wasser?
Die Wasserhärte wird durch zwei Merkmale beeinflusst. Einerseits wird sie durch die Beschaffenheit der Böden beeinflusst, durch die das Wasser fließt. Andererseits hängt sie von der Fähigkeit des Wassers ab, wie viele Härtebildner es lösen kann. Wie viele Härtebildner im Wasser gelöst werden können, wird durch die im Wasser befindliche Menge an Kohlensäure bestimmt. Hartes Wasser kommt deswegen besonders in Regionen, in denen sich stark kalkhaltige Böden befinden und das Wasser, welches diese Böden durchtritt eine hohe Menge an Kohlensäure besitzt.
Warum sind vielerorts die Wasserhärten so unterschiedlich?
Damit hartes Wasser entstehen kann, werden kalkhaltige Böden benötigt. In Deutschland ist der geologische Untergrund jedoch sehr unterschiedlich. Nicht überall durchtritt das Wasser eine hohe Menge an Kalkgestein. Deswegen gibt es Regionen, in denen das Wasser weicher oder eben härter ist.
Woher weiß ich, ob mein Haushalt von hartem Wasser betroffen ist?
Die eigene Wasserhärte kann schnell und einfach herausgefunden werden. Der örtliche Versorger ist verpflichtet, in regelmäßigen Abständen sein Wasser zu analysieren und die Ergebnisse zu veröffentlichen. Diese Analysen beinhalten u.a. die Werte zur Wasserhärte und können online eingesehen werden. Ab einer Wasserhärte von 14°dH (deutscher Härte) spricht man von hartem Wasser.
Ist hartes Wasser ungesund?
Nein – ganz im Gegenteil: Die in hartem Wasser gelösten Härtebildner Calcium und Magnesium sind sogar gesund für den menschlichen Körper. Besonders bei körperlicher bzw. sportlicher Betätigung ist eine erhöhte Mineralaufnahme sinnvoll. Das Thema wurde außerdem schon mehrfach untersucht. So kam z.B. bereits 1975 eine amerikanische Studie zu dem Ergebnis, dass es in Gebieten mit einer hohen Wasserhärte zu weniger Herzerkrankungen kommt.
Welche Auswirkungen hat hartes Wasser?
Auch wenn hartes Wasser gesund für den menschlichen Körper ist, so resultieren aus einer hohen Wasserhärte deutliche Nachteile für wasserführende Systeme, Installationen und Geräte. Hartes Wasser führt zu sogenannten Kalk Inkrustationen. Diese führen zu vielseitigen Problemen: Sie besetzen Oberflächen, lassen Materialien spröde und brüchig werden und bieten Keimen einen idealen Lebensraum. Außerdem verringern sie die Lebensdauer und Energieeffizienz von z.B. Heizungs- und Warmwassersystemen oder Haushaltsgeräten. Die durch hartes Wasser entstehenden Kosten durch Wartung, Reparatur, Neukauf und einer niedrigeren Energieeffizienz können leicht mehrere hundert Euro pro Jahr (für ein Einfamilienhaus) betragen. Daher macht es im Fall von hartem Wasser Sinn, in Kalkschutzmaßnahmen und in eine Enthärtungsanlage zu investieren